Boris Blaschkes Leiche liegt auf dem Müll. Inmitten von Resten und Verpackungen, die aus den Läden stammen könnten, für die er gearbeitet hat. Denn Blaschke war Gebietsleiter bei der Discounter-Kette Billy und dort zuständig für drei Ludwigshafener Filialen. Als Lena Odenthal und Kopper seine Wohnung inspizieren, erkennen sie, dass für Blaschke neben der Arbeit praktisch nichts anderes existierte. Ihre Ermittlungen konzentrieren sich deshalb auf den Discounter. Schon bald wird den Kommissaren klar, dass bei Billy dem verstorbenen Gebietsleiter niemand eine Träne nachweint. Nicht Verkäuferinnen wie Gisela Dullenkopf, die zwei Jobs hat und außerdem versucht, bei Billy eine Mitarbeitervertretung durchzusetzen. Oder Beate Schütz, die mühsam versucht, neben der Arbeit für Billy noch ein wenig Zeit und einen Funken Energie für ihren Freund Tom und den gemeinsamen Sohn aufzubringen. Nicht Filialleiterin Hannelore Freytag, die nach üblicher Discounter-Praxis gezwungen ist, ihre Mitarbeiterinnen zu sogenannter freiwilliger Mehrarbeit zu überreden, um die Zielvorgaben für ihre Filiale zu halten, und die sich dabei zuallererst selbst ausbeutet. Aber auch nicht die Vorgesetzte Gesine Fuchs, in deren Augen Blaschke nicht durchsetzungsfähig genug war und gekündigt werden sollte. Und schon gar nicht Gebietsleiter Günter Novak aus dem benachbarten Mannheim, der die Ludwigshafener Filialen von Blaschke übernimmt, und dort umgehend den Druck auf die Beschäftigen erhöht. Doch keiner von ihnen macht eine Aussage, die Lena Odenthal weiterbringt. Allerdings findet sie ein Dossier, das Blaschke über seinen Konkurrenten Novak angelegt hatte. Und von dem Detektiv, den er beschäftigte, erfahren die Kommissare, dass Blaschke die Verkäuferinnen auch privat beobachten ließ. So hatte er sie am Tatabend bei einem heimlichen Treffen fotografieren lassen, bei dem die Durchsetzung eines Betriebsrats besprochen werden sollte. Das Treffen endete jäh, als der Detektiv erkannt wurde. Die Angst der Frauen, ihren Job zu verlieren, wenn die Billy-Leitung von ihren Plänen erführe, war zu groß. Tatsächlich erweist sich dies als berechtigte Angst. Denn schon beim nächsten Besuch von Lena und Kopper in der Filiale arbeitet Gisela Dullenkopf nicht mehr bei Billy. Nachdem sie bei der Versammlung die einzige war, die zu dem Anliegen einer Mitarbeitervertretung stand, wurde sie unter einem fadenscheinigen Vorwand zur Kündigung gezwungen. Bei einer Überprüfung der Mitarbeiterlisten von Billy stellen die Kommissare aber auch fest, dass wenige Monate zuvor Gisela Dullenkopfs Sohn von Billy gekündigt worden war, der danach Selbstmord verübte. Für Dullenkopf ist es durchaus denkbar, dass die ungerechtfertigte Kündigung den Tod ihres Sohnes verursachte. Nun gehört sie zum Kreis der Verdächtigen. Aber Gisela Dullenkopf hat für den Abend des Mordes ein Alibi. Als Lena und Kopper herausfinden, dass die letzte SMS ihres Sohnes eine Liebeserklärung an die Verkäuferin Beate Schütz war, rückt die junge Frau in den Fokus ihrer Ermittlungen ...